Eine Frage die Freelancer zu Beginn oft stellen: Lohnt sich das überhaupt? Immerhin hat man deutlich weniger Sicherheiten als in einem festangestellten Job. Also rechnen wir das Ganze doch einmal durch:
Erstmal kommt das Einkommen auf die Industrie an: Während Grafiker mit durchschnittlich 66€ Stundensatz eher weniger verdienen, sind SAP Berater an der Spitze mit 116€. Entwickler und Programmierer liegen mit 89€ dazwischen (Netto Stundensätze).
Das Bild zeigt jetzt aber nur die halbe Wahrheit. Wenn man wissen will wieviel ein Freelancer verdient sollte man am besten durchrechnen was am Ende auf dem Konto ankommt. Nehmen wir also einen Programmierer mit seinen 89€/h in einem Vollzeitprojekt.
20 Arbeitstage x 8h x 89€/h = 14240€
Davon muss dann die Einkommenssteuer und der volle Krankenkassenbeitrag abgezogen werden. Bei einem Beitrag von ungefähr 900€ und einem Einkommenssteuer Satz von ~35% bleiben:
8300€
Das klingt natürlich im ersten Moment nach einem unglaublich guten Lohn. Ist es auch, aber man muss immer bedenken dass davon auch noch die Altersvorsorge und diverse Versicherungen bezahlt werden. Und am Wichtigsten: Das ist der Optimalfall! Wenn das Projekt beendet ist kann die Akquise wieder eine ganze Weile dauern und ggf. hat man einen Monat auch mal gar kein Einkommen. Das muss hier natürlich mit eingeplant werden. Das erklärt auch die deutlich größeren Zahlen im Vergleich zu Festangestellten: Die Projektakquise, Werbung, Buchhaltung etc. sind unbezahlte Aktivitäten und man muss längere Ausfälle kompensieren können.
